Holz-Gartenpavillon aufbauen – so geht’s!

Pavillon © Dustytoes (101881) – pixabay.com

Pavillon © Dustytoes (101881) – pixabay.com

Herbstzeit ist Pavillonzeit! Während in den Sommermonaten der Do-it-yourself-Swimmingpool Hochsaison hatte, widmet der passionierte Hobbybastler sich nach der warmen Jahreszeit solchen Bauprojekten, die auch in den kalten Monaten viele Vorteile bieten. Das beliebteste Projekt für diese Zeit ist nach wie vor der Gartenpavillon: Hier finden Sie auch an kühlen Abenden bis zu später Stunde Schutz vor der Witterung, können Grillrunden veranstalten und während des Winters Fahrräder, Terrassenmöbel und Gartengeräte unterbringen. Im Folgenden haben wir für Sie die wichtigsten Eckdaten für den Aufbau Ihres Pavillons zusammengefasst.

Gut geplant ist halb gebaut

Grundsätzlich sollten Sie sich bei der Auswahl des Modells gut überlegen, wofür Sie Ihren Gartenpavillon später nutzen möchten: Möchten Sie eine geschützte Sitzgelegenheit, einen Platz zum Grillen oder einen Ort zum Überwintern Ihrer Fahrräder, Pflanzen und Holzvorräte? Von luxuriösen Varianten und Sonderanfertigungen, die man lieber den Profis überlassen sollte, einmal abgesehen, können Sie grundsätzlich jedes Modell in Eigenregie aufbauen. Das Grundmodell ist nämlich immer das gleiche: Ein Gerüst von vier oder mehr tragenden Balkenkonstruktionen, einer entsprechenden Überdachung und vier oder mehr offenen Seiten, die je nach Variation auch geschlossen bzw. verglast oder begrünt werden können.

Noch bevor Sie den ersten Gang in den Baumarkt antreten, sollten Sie sich auf jeden Fall mit den Anforderungen, die während des Aufbaus auf Sie zukommen, vertraut machen. Hierfür empfiehlt sich eine umfassende Internetrecherche, da viele Anbieter mittlerweile Schritt-für-Schritt-Anleitungen zur Verfügung stellen. Eine solche detaillierte Beschreibung finden Sie beispielsweise im Magazin von gartenhaus-gmbh.de, wo mit vielen Bildern der Aufbau des 8-Eck-Grillpavillons „Scandia“ erklärt wird. Nachdem Sie sich mit den Erfordernissen des Aufbaus vertraut gemacht haben, sollten Sie eine Checkliste für das benötigte Werkzeug und die sekundären Materialien anfertigen und sicherstellen, dass alles griffbereit ist:

Werkzeugliste zum Bau eines Gartenpavillons

Schritt 1: Das richtige Material

Auch wenn es mittlerweile Modelle aus buntem Kunststoff gibt: Das beste Material für alle Arten von Gartenlauben ist nach wie vor Holz. Der natürliche Baustoff hat eine angenehme Haptik, eine schöne Optik und hält bei entsprechender Pflege mit Schutzlasuren und Lacken viele Jahre, bevor die ersten Reparaturmaßnahmen fällig werden. Wenn Sie sich das Material selbst aussuchen können, sollten Sie heimisches Hartholz mit einer hohen Dichte wählen (z.B. Buche oder Eiche), da diese Hölzer besonders widerstandsfähig sind. Viele Hersteller von Fertigbausätzen arbeiten allerdings mit Tropenhölzern, da diese arteigene ätherische Öle besitzen, die sie resistent gegen Schimmel- und Schädlingsbefall machen. Für das Grundmodell benötigen Sie folgende Materialien:

  • 6 bzw. 8 hohe Standpfosten, die oben abgeschrägt oder mit einer Vorrichtung zum Aufstecken der Leisten versehen sind,
  • 6 bzw. 8 Hölzer als Rahmung bzw. als Auflageleisten,
  • 6 bzw. 8 kürzere Holzbalken als Dachstreben,
  • Holzbretter für das Dach,
  • kurze Holzbalken als Stützen

Schritt 2: Das Fundament

fundamentplatte

Foto: © Gartenhaus GmbH

Der Gartenpavillon steht und fällt wortwörtlich mit seinem Fundament. Wenn Sie nicht gerade einen Bau von mehr als 30 Kubikmetern planen, ist der Bau von Gartenlauben aller Art grundsätzlich genehmigungsfrei, d.h. Sie können auch das Fundament in Eigenregie erstellen. Für das Standartmodell eines Gartenpavillons eignet sich das sogenannte „Plattenfundament“ am besten. Für diese Fundamentart tragen Sie an geeigneter Stelle (d.h. ohne Senkungen) großzügig Rasen und Mutterboden ab und füllen die Mulde anschließend mit Kies oder verdichtendem Sand. Danach legen Sie die gesamte Fläche mit Dachpappe aus, auf der Sie Gehwegplatten verlegen. Die Fugen zwischen den Platten werden anschließend sorgfältig mit nassem Sand verschlämmt.

Sollten Sie sich für ein Fundament aus Beton entscheiden, gehen Sie anders vor: Für ein Betonfundament bestimmen Sie zunächst den Mittelpunkt Ihres Baus und graben anschließend 6 oder 8 ca. 60 cm tiefe Löcher in exakt gleichen Anständen für die Standpfosten. Anschließend gießen Sie diese Löcher mit Beton aus, verankern die Pfostenschuhe darin und stellen die 6 oder 8 Standpfosten auf. Bevor Sie sie einbetonieren, sollten Sie noch einmal die Abstände zu allen Seiten messen. Nach ca. 48 Stunden ist der Beton soweit durchgetrocknet, dass Sie mit den nächsten Arbeitsschritten beginnen können.

Schritt 3: Der Rahmen

Im nächsten Schritt erstellen Sie aus den 6 oder 8 kürzeren Holzbalken den Rahmen, der später die Dachkonstruktion trägt. Hierfür messen Sie noch einmal die Abstände zwischen den Standpfosten, sowie die Winkel nach und verschrauben die Teile des Rahmens entsprechend miteinander, bevor Sie ihn mit den Standpfosten (mittels Holzbolzen und Metallwinkeln) verbinden. Achten Sie hier ganz besonders darauf, dass die Bolzen an allen Stellen gut einrasten, da andererseits die Stabilität Ihres Baus gefährdet ist. Wenn der Rahmen mit den Standpfosten verbunden ist, verstärken Sie die Konstruktion zusätzlich, indem Sie kurze (abgeschrägte) Holzbalken im 45°-Winkel als Stützen zu beiden Seiten der Eckpunkte von Rahmen und Pfosten anbringen.

Schritt 4: Das Dach

Holzdach

Foto: © Gartenhaus GmbH

Sollten Sie sich für ein Flachdach entschieden haben, können Sie nun von den Eckpunkten zwischen Rahmen und Standpfosten aus waagrechte Dachbalken anbringen. Allerdings ist eine andere Dachform – nämlich das Satteldach – nicht nur aus optischen, sondern auch aus pragmatischen Gründen besser geeignet, da sich auf Flachdächern im Herbst nicht nur Laub und Regen, sondern im Winter auch der Schnee sammelt, wodurch die Dacheindeckung porös und im schlimmsten Fall durchlässig werden kann. Für das Satteldach gehen Sie von den 6 oder 8 Standpfosten aus und montieren die Dachstreben an der entsprechenden Stelle des Rahmens. Achten Sie hierbei darauf, dass die Streben über der Rahmenkonstruktion abstehen, damit Ihr Dach später ein Gefälle erreicht, bei dem Regenwasser, Laub und Schnee einfach herunterrutschen können. Sobald die Dachstreben befestigt sind, geht es ans Decken: Hierfür verschrauben Sie die Dachbretter waagrecht pro Dachseite an den Streben. Achten Sie darauf, fugenlos zu arbeiten. Anderenfalls ist Ihr Pavillon nicht ausreichend gegen Witterungseinflüsse geschützt und außerdem schlecht isoliert.

Um die Dachabdeckung bündig abzuschließen, können Sie am unteren Rand noch eine Abdichtung aus Metall (optisch ähnlich einer Regenrinne) anbringen, die das Ganze versiegelt und die Dämmung stützt. Für den perfekten Abschluss Ihres Bauprojektes können Sie das Dach natürlich auch noch mit Dachpappe isolieren. Nach diesen vier Arbeitsschritten ist der Gartenpavillon vollendet. Alles Weitere – Wandverkleidung, Begrünung, Verglasung etc. – bleibt Ihrer Phantasie bzw. Ihren geschickten Händen überlassen.

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