Ein eigener Schwimmteich

Die Besonderheiten des eigenen Schwimmteiches

Der Schwimmteich ist eine Brücke zwischen dem Swimmingpool und dem Gartenteich: Im Swimmingpool wird Chlor ins Wasser gegeben, damit sich keine Algen bilden. Dann können natürlich auch keine Pflanzen und Fische in diesem Gewässer existieren. Der Gartenteich hingegen ist ein empfindliches Ökosystem, da er in der Regel klein ist und deswegen schnell aus der Waage gebracht werden kann. Wenn ständig Personen vom Ufer in das Wasser waten und schwimmen, werden sie viel kaputt machen.

Der Schwimmteich bietet eine Kombination aus beidem: Der Bereich zum Schwimmen wird durch den regenerativen Bereich ergänzt. Auf biologische Weise wird das Wasser gereinigt. Jeder natürliche Teich muss sich immerhin selber reinigen. Es kann mit einem Teichfilter mit Pumpe nachgeholfen werden, das ist bei kleinen Fischteichen üblich. Es kann allerdings auch einen großen Naturbereich mit Filterteich und Filtergraben geben. Dann muss nur das Wasser vom Schwimmteich mit festem Boden und festen Seitenwänden durch den regenerativen Wasserbereich umgewälzt werden. Das Wasser soll dabei wie durch ein Flussbett seine Wegstrecke durchfließen und nicht einfach in ein Becken rein und aus diesem wieder raus fließen.

Für Schwimmteiche wird fast immer mit keinem oder geringem Fischbesatz gearbeitet. Der Schwimmbereich ist jedoch ein Poolbecken und hebt sich damit sehr klar zum Fischteich ab, der immer auch ein gewisses Maß an Wasserpflanzen aufweist. Deswegen würde beim Schwimmteich die Filterung per Pumpe durch einen künstlichen Teichfilter allein nicht genügen. Der natürliche Wasserbereich ist zwingend notwendig und macht in der Regel den typischen Teichfilter für den Schwimmteich überflüssig.

Die Feinheiten beim Schwimmteich

Der Schwimmteich hat weitere Besonderheiten: Er braucht mehr Fläche als ein Pool oder ein Gartenteich, da beide Elemente vorhanden sein müssen. Der Flachwasserbereich zur Wasseraufbereitung darf hierbei nicht zu klein ausfallen, er muss sozusagen mindestens ein Drittel der gesamten Wasseroberfläche einnehmen. Weiterhin kann nicht einfach mit dem Bau begonnen werden. Für derart große Projekte ist eine genaue Planung notwendig, häufig muss sogar noch eine Baugenehmigung eingeholt werden. Ansonsten kann einem alles wieder eingerissen werden. Das nächste sind Sicherheitsauflagen: Der Schwimmteich darf in Deutschland bis ca. 1,5 Meter Wassertiefe ohne Bademeister genutzt werden. Ansonsten müsste glatt ein geschulter Bademeister eingestellt werden, um die Sicherheitsauflagen zu erfüllen.

Neben diesen Aspekten wird der Schwimmteich nicht einfach gebaut und kann dann für immer genutzt werden. Es sind laufende Pflegearbeiten notwendig. Es geht zum einen um den Erhalt der Bausubstanz und zum anderen um die Pflege vom Filterbereich. Hier wird in einer Flachwasserzone Kies als Grund aufgeschüttet, in dem Bakterien siedeln und die Wasserfilterung vornehmen. Es werden Nährstoffe abgegeben, die wiederum von Pflanzen im Filterteich aufgenommen werden. Das ist wichtig, um die Nährstoffe aus dem Wasser zu ziehen. Aber erst mit dem zurück schneiden und entsorgen der Pflanzenmasse sind diese Nährstoffe wirklich weg. Weiterhin muss Laub aus dem Wasser entfernt werden, es muss die Umwälzpumpe gewartet werden und andere Kleinigkeiten sind zu erledigen. Bei guter Planung und Umsetzung des Bauprojektes wird es nicht zu teuer und die laufenden Arbeiten sind nicht zu zeitintensiv. Aber ohne die laufende Pflege wird man wenig Freude am Schwimmteich haben. Sollte das Gewässer doch einmal „versumpfen“, dann kann man das Wasser abpumpen, die Wände reinigen und den Kies mit den Pflanzen im Filterbereich einfach auswechseln. Ein grundlegendes Problem spielt einem dabei in die Hände: Damit das Teichwasser nicht im Grund versickert, wird der Schwimmteich im regenerativen Teil wenigstens mit Teichfolie ausgelegt und einige Teile werden immer betoniert und gemauert. Hier wäre der spezielle Filterteich zu nennen, der das Kernsegment im regenerativen Wasserbereich vom Schwimmteich ist. Der Schwimmbereich kann auch mit Teichfolie eingefasst, werden, diese ist jedoch empfindlich und kantige Becken sind nicht möglich. Ob mit Teichfolie oder Beton und Mauerwerk: Besonderes Augenmerk ist auf den einfachen und sicheren Ein- und Ausstieg vom Schwimmteich zu legen.

Gerade in den mit Beton und Mauerwerk eingefassten Bereichen kann man mit etwas Arbeit ganz leicht alles neu aufsetzen. Sollte einem der Schwimmteich doch einmal aus misslichen Gegebenheiten oder eigener Faulheit umkippen, ist deswegen nicht alles verloren. Mit etwas laufendem Pflegeaufwand kommt es im sinnvoll angelegten Schwimmteich in der Regel nicht soweit. Deswegen lautet für alle, deren Garten für einen richtig großen Teich zu klein ist, den Schwimmteich sehr genau zu planen, dann wird man als Mensch viel Freude im Schwimmbereich haben und die Tiere haben viel Freude im regenerativen Wasserbereich. Im Übrigen ist das Wasser im Schwimmteich auch für Menschen viel angenehmer als wenn es im Pool gechlort wird. Die Naturkulisse vom Schwimmteich ist es auch für „Nichtschwimmer“ allemal wert, ihn anzulegen. Der Schwimmteich ist nicht nur an Badetagen eine große Bereicherung für den Garten sondern einfach an jedem Tag. Sollte es im Winter richtig frieren, kann man sogar noch Schlittschuh laufen!

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