Holunder aus dem Garten

Schon früh erkannte man die Heilkräfte des Holunders, die nicht nur in den schwarzen Beeren, sondern auch in Blättern und Blüten steckt. Es rankten sich damals Sagen und Mythen um ihn, er sollte als Schutz vor dem Bösen dienen und war das Sinnbild für die Lebenskraft.

Holunder ist anspruchslos und robust

Holunder ist anspruchslos und robust

Mittlerweile findet man den Strauch in deutschen Gärten immer seltener, dabei kann man Blüten und Beeren auf vielfältige Art und Weise nutzen. Zudem ist der Holunder auch noch eine wunderschöne Zierpflanze für den Garten.

Man kann den Holunder wahlweise als Baum oder Strauch erziehen, so kann man auch die Größe und Ausdehnung gut selbst bestimmen.

Die Auswahl der richtigen Sorte

Nicht alle Sorten des Holunders eignen sich gleichermaßen für den Anbau im privaten Garten. Möchte man von seinen Vorzügen profitieren, sollte man deshalb bei der Auswahl sehr bedacht vorgehen. Wildformen sind grundsätzlich eher ungeeignet, die Wahl sollte immer hin zu speziellen Fruchtsorten gehen.

In unseren Breiten hat sich vor allem die Sorte „Haschberg“ bewährt. Die Beeren sind zwischen Anfang und Mitte September reife, die Dolden haben wertvolle Inhaltsstoffe, und es ist stets mit guten Erträgen zu rechnen. In den östlichen Regionen Deutschlands wird auch gerne die sehr ähnliche Sorte „Mammut“ angebaut.

Sind die Niederschläge im Herbst eher hoch und das Klima kühler, dann sollte man die dänischen Sorten bevorzugen, denn diese sind wesentlich früher reif, besonders früh dran ist zum Beispiel die robuste Sorte „Sampo“ mit schönen, großen Beeren, darüber hinaus sind auch „Samdal“ und Samyl“ empfehlenswert für solche Klimaregionen.

Mittlerweile gibt es auch neuere Sorten, bei deren Züchtung man vor allem auf die Optik viel Wert gelegt hat. So gibt es wunderschöne Exemplare mit dunkelroten Blättern und rosa Blüten, und selbst deren Früchte lassen sich verwenden, auch wenn sie nicht ganz so gehaltvoll sind.

Der Holunder im heimischen Garten

Gegenüber Schädlingen ist der Holunder nicht sehr anfällig, lediglich mit Läusen ist zu rechnen, diese bekommt man mit Hausmitteln jedoch gut in den Griff. Sollte der Sommer sehr trocken sein, dann können auch einmal Spinnmilben vorkommen, doch in Privatgärten stellt dies kein Problem dar.

Die Blüten sehen nicht nur bezaubernd aus, sie verströmen auch einen tollen Duft. Hübsch anzusehen ist auch die Herbstfärbung des Laubs, die von gelb bis rot reicht. Normalerweise wächst der Holunder ja als Strauch mit mehreren Trieben, den man kaum schneiden muss.

Es ist jedoch auch möglich, ihn als Stämmchen zu erziehen, das verhindert zum Beispiel ein Herunterbiegen der Ruten bei hohem Ertrag. Normal dehnt sich ein Holunder stark aus, durch den richtigen Schnitt lassen sich Breite und Höhe jedoch in Zaum halten.

Egal ob Zier- oder Nutzpflanze, die Beeren lassen sich immer verwerten, allerdings sind sie im rohen Zustand giftig, also nicht roh verzehren!

Holunder pflanzen und pflegen

Im Grund ist der Holunder eine sehr anspruchslose, pflegeleichte Pflanze, die auch ausreichend winterhart ist. Allerdings muss man immer auf genügend feuchten Boden achten, denn der Ertrag wird durch Trockenheit gemindert.

Am liebsten hat der Holunder einen lehmigen, feuchten Boden, der reich an Kalk und Humus ist, er kommt aber eigentlich mit jedem Untergrund zurecht. Am besten pflanzt man ihn als Solitärpflanze mit genügend Freiraum zu allen Seiten hin.

Ideal ist eine regelmäßige Düngung mit Hornspänen und reifem Kompost. In der Sonne fühlt sich der Strauch am wohlsten, ein Standort im Halbschatten ist jedoch auch in Ordnung. Möchte man allerdings überwiegend die Beeren verarbeiten, sollte der Holunder möglichst viel Sonne abbekommen, dann entwickelt sich ein besonders gutes Aroma.

Der Holunder macht es anderen Pflanzen in der Umgebung schwer, schon allein deswegen ist er eine ideale Solitärpflanze. Pflanzen kann man den Strauch entweder im zeitigen Frühjahr oder im Herbst, auf jeden Fall immer vor dem Austrieb.

Im Herbst erfolgt ein Rückschnitt, dadurch kann man den Ernteertrag erhöhen. Dabei kürzt man die unverzweigten Triebe ordentlich ein, schwache Triebe entfernt man ganz. Zu viel darf man allerdings auch nicht schneiden, sonst entstehen viele Wassertriebe.

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