Wo liegt das Sparpotenzial der verschiedenen Grilltypen und -arten?

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Schon seit vielen Jahren gilt Grillen als reine „Männersache“! Selbst Männer, die sonst keinen Fuß in die Nähe eines Küchengerätes setzen, fühlen sich an Grillabenden für das Anzünden des Grills und die Zubereitung von Roster und Fleisch verantwortlich. Egal ob im Garten oder auf dem Balkon, wenn es um Grillen geht, sind die Männer sofort Feuer und Flamme. Dies hängt wahrscheinlich mit einem Urinstinkt zusammen, den der Geruch oder die reine Vorstellung von gegrillten Lebensmitteln hervorrufen.

Die Zubereitung der Lebensmittel sowie die Verwendung des Grills unterscheidet sich sehr stark. In dem folgenden Artikel werden zuerst die unterschiedlichen Arbeitsgeräte vorgestellt. Anschließend die verschiedenen Zubereitungsmöglichkeiten beim Grillen. Den Schluss bilden hilfreiche Tipps und Sparmöglichkeiten.

Kohlegrill

Bei einem Kohlegrill handelt es sich wohl um den bekanntesten Griltyp, den es gibt. Er überzeugt durch die Bildung des typischen Raucharomas, welches bei der Zubereitung auf die Speisen übergeht. Er ist nicht nur günstig in der Anschaffung, sondern auch leicht in der Handhabung. Betrieben wird er neben Holzkohle mit Buchenholz oder Briketts. Für das Anzünden wird ein sogenannter Grillanzünder benötigt. Dabei handelt es sich um Papier, Holzspäne oder einen handelsüblichen Anzünder. Daneben ist auch ein Bunsenbrenner möglich. Von Spiritus oder Benzin sollte jedoch Abstand genommen werden.
Ein Kohlegrill kann fast überall eingesetzt werden und unterscheidet sich in der Bauweise zwischen Schwenkgrill, Kaminzuggrill oder Kugelgrill.

Schwenkgrill

Diese besondere Bauart des Kohlegrills eignet sich bei größeren Familienfesten und Gartenfeiern, mit einer höheren Personenanzahl. Denn mit einem Schwenkgrill kann für mehrere Personen gleichzeitig gegrillt werden. Aufgebaut ist er aus dem typischen Rost, welcher an einer pyramidenförmigen Metallkonstruktion hängt. Mit einem Kettenzug kann der Abstand zwischen Grillgut und Feuerstelle individuell eingestellt werden. Neben dem reinen Schwenkgrill wird ein sogenannter Kohlekasten benötigt. Dieser kann entweder gekauft oder selber gebaut werden. Vorteil ist, dass der Schwenkgrill über der Feuerstelle einen altertümlichen Eindruck verleiht und für ein gemütliches, uriges Ambiente sorgt. Zudem kann auf dem großen Rost eine größere Menge Lebensmittel, gleichzeitig zubereitet werden. Ideal für die Bewirtung mehrerer Gäste. Für den Betrieb eignet sich vor allem die Verwendung von Buchenholz.

Kaminzuggrill

Diese Bauart des Holzkohlegrills findet sich in den meisten Gärten und erfreut ich großer Beliebtheit. Sein kompaktes Äußeres lässt sich schnell transportieren und ist äußerst robust. Vom Kohlekasten bis zum unteren Ende des Grills, fällt der lange Kaminzug ins Auge. Dieser besitzt eine Klappe, mit der die Luftzufuhr beim Grillen geregelt werden kann. Kaminzuggrille arbeiten äußerst zuverlässig und erfreuen sich an einer langen Lebensdauer.

Kugelgrill

Wie sein Name schon verrät, handelt es sich bei dieser Bauart des Holzkohlegrills um eine geschlossene Kugelform. Der Kohlekasten kann mit einer Abdeckung geschlossen werden. Dabei kann aber zum Beispiel das Anzünden etwas länger dauern, da die Luftzufuhr verringert wird. Hierfür ist nur eine kleinere Öffnung am Deckel zuständig. Im Gegenzug verteilt sich dafür die Hitze im Inneren der Kugel und die Lebensmittel werden gleichmäßig zubereitet. Zudem ist das Grillgut vor äußeren Umwelteinflüssen geschützt und kann daher auch bei schlechterem Wetter erfolgreich zubereitet werden, ohne das die Glut ausgeht. Da die äußere Oberfläche des Grills eine wetterbeständige Beschichtung aufweist, erfreut sich dieses Gerät einer sehr langen und zuverlässigen Lebensdauer.

Elektrogrill

Hierbei handelt es sich um ein strombetriebenes Gerät, für dessen Betrieb der Anschluss an die Stromversorgung erforderlich ist. Seine Funktionalität ähnelt der eines Backofen und ist mit einem Temperaturregler ausgestattet. Während des Betriebs ist natürlich das klassische „Grillfeeling“ mit offenem Feuer und Rauch nicht zugegen. Dagegen bietet er gerade für die Benutzung auf Balkons eine gute Alternative, wenn die Verwendung eines Holzkohlegrills aus Brandschutzgründen nicht möglich ist. Zudem wird er im Handel meist als Tischgrill angeboten und verfügt statt dem Kohlekasten über Heizspiralen. Daneben kann beim Kauf zwischen einem Rost oder einer Grillplatte gewählt werden. Mit seinem kompakten Äußeren, dem fehlenden Rauch, der Temperaturregulierung und der kurzen Anheizzeit, überzeugt der Elektrogrill mittlerweile viele Grillfans.

Gasgrill

Bei diesem Grill erfolgt die Hitzezufuhr durch Gasbetrieb. Zwar sind die Anschaffungskosten etwas höher als bei anderen Grills, dies macht jedoch die lange Benutzung einer Gasflasche wett. Ein weiterer Vorteil ist die leichte Reinigung eines Gasgrills sowie der Betrieb auf Balkons. Da weder Kohle noch eine Stromversorgung erforderlich sind, eignen sich diese Geräte vor allem für die Verwendung auf Reisen und Ausflügen. Allgemein kann gesagt werden, dass ein Gasgrill die Vorteile seiner beiden Konkurrenten vereint.

Smoker

Smoker zählen zu den Geräten der höheren Preisklasse, erfreuen sich aber immer größerer Beliebtheit. Neben dem Grillen kann er auch für das Kochen, Backen oder Räuchern verwendet werden. Besonderheit ist, dass während der Zubereitung kein direkter Kontakt zwischen der Heizquelle und den Lebensmitteln besteht. Die Bauweise ähnelt einem komplexen Rohrsystem, dass eine besondere Luft- und Rauchregulierung ermöglicht. Für die effektive Nutzung sind gesammelte Erfahrungen eine Grundvoraussetzung.

Nachdem nun die verschiedenen Arbeitsgeräte präsentiert wurden, erfolgt eine kurze Erläuterung der verschiedenen Zubereitungsarten.

Direktes Grillen

Hier befindet sich das Grillgut in unmittelbarer Nähe (oberhalb) der Hitzequelle. So wird es einer optimalen Hitzezufuhr ausgesetzt. Für ein gleichmäßiges Garen ist ein regelmäßiges Wenden erforderlich. Für das direkte Grillen sind keine weiteren Hilfsmittel erforderlich. Damit handelt es sich um eine einfache Zubereitungsart.

Indirektes Grillen

Mittels Deckel wird hier eine gleichmäßige Hitze- und Temperaturverteilung gewährleistet. Das Grillgut wird von allen Seiten gleichzeitig gegart. Vorteilhaft ist ein Grill mit zusätzlicher Glut in den Seitenwänden. Es bietet sich aber auch die Verwendung eines heißen Ziegelsteins an, der in Alufolie gewickelt wird.

Barbecuen

Barbecuen ist einfach typisch „amerikanisch“. Der Unterschied zum normalen Grillen besteht darin, dass auf den Einsatz von größerer Hitze verzichtet wird. So bleibt das Grillgut saftig und zart. Die Zubereitungsdauer zieht sich durch die niedrigen Temperaturen natürlich etwas in die Länge. Für große Grillpartys sollte bereits am Vormittag mit der Zubereitung begonnen werden. Verwendung findet hier meist ein Smoker.

Räuchern

Auch hier wird auf die Verwendung niedriger Gartemperaturen zurückgegriffen. Die Durchschnittstemperatur beträgt 50 bis 85°C. Neben dem Rauch können auch Kräuter und Gewürze für das besondere Aroma verwendet werden. Räuchern eignet sich für viele verschiedene Fleischsorten sowie Fisch an. Auch hier kann ein Smoker Anwendung finden.

Tipps fürs Energiesparen beim Grillen

Wer grundsätzlich Energie beim Grillen sparen möchte, sollte auf die Verwendung eines Holzkohlegrills zurückgreifen. Dabei ist jedoch die richtige Auswahl der Kohle wichtig. Qualitativ hochwertige Kohle sollte beim Schütteln der Verpackung leicht klirren und aus größeren Stücken bestehen. Die zusätzliche Verwendung von Briketts (gerade bei langen Grillabenden) erspart das Nachlegen. Zudem ist auch die richtige Lagerung (trocken und kühl) der Kohle wichtig. Somit kann sie über einen längeren Zeitraum, bis hin zur nächsten Grillsaison verwendet werden. Für das Anzünden sollte kein Föhn verwendet werden sondern ein Blasebalg. Mehr Tipps gibt es hier.

Wer sich für die Verwendung eines Elektrogrills entscheidet, kann ebenfalls sparen. Wird der Grill bereits kurz vorm Ende der Garzeit ausgeschalten, kann die Restwärme das Grillgut fertig zubereiten.

Für das Sparpotenzial bei Gasgrills sorgt die flexible Regulierung der Hitzetemperatur. So ist ebenfalls ein energiesparendes Grillen möglich.

Allgemein kann gesagt werden, dass geschlossene Geräte (Geräte mit Deckel) sehr energiesparend zubereiten, da die Hitze nicht entweichen kann. So wird keine zusätzliche Energie benötigt.

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