Gartenpraxis: Pflanzen veredeln

Bei der Veredelung von Pflanzen geht es darum, den Teil einer Pflanze in eine andere Pflanze, die so genannte Unterlage, einzusetzen. Durch diese Kreuzung erhält man besonders robuste, widerstandsfähige Pflanzen, die auch meistens einen höheren Ertrag bringen. Man versucht also die positiven Eigenschaften von zwei Pflanzen zu verbinden, so dass das Optimum herausgeholt werden kann.

Kirschen lassen sich besonders gut veredeln

Kirschen lassen sich besonders gut veredeln

Veredeln kann man zahlreiche Pflanzen, besonders häufig wird es bei Rosen gemacht. Aber auch Obstbäume, Gemüsepflanzen und Beerensträucher lassen sich gut veredeln. Sicher ist diese Aufgabe nichts für unerfahrene Hobbygärtner, doch mit etwas Übung gelingt es irgendwann ganz leicht.

Viele Veredelungspartner stehen zur Auswahl

Man kann zum Beispiel Aprikosen, Nektarinen, Pfirsiche und Pflaumen miteinander kombinieren. Zierkirschen sowie Süß- und Sauerkirschen passen zu allen Wildkirschen, ansonsten eben Apfel mit Apfel oder Birne mit Birne. Vermeiden muss man allerdings die Kombination aus Quitte und Birne.

Grundsätzlich ist es so, dass die Unterlage für die Wuchsstärke der veredelten Pflanze zuständig ist, die Edelsorte steuert dann noch die entsprechenden Fruchteigenschaften bei.

Das Okulieren, wie das Veredeln auch genannt wird, kann man im Sommer selbst versuchen. Der beste Zeitpunkt hierfür ist Zwischen Juli und Ende August, denn dann kann man die Rinde besonders leicht vom Holz ablösen.

Die Veredelung Schritt für Schritt erklärt

Man schneidet also die jungen, diesjährigen Triebe eines Obstbaumes auf er Sonnenseite der Baumkrone ab. Es ist wichtig, dass es sich um unverzweigte und absolut gesunde Triebe handelt. Anschließend entfernt man alle Blätter und lässt jeweils nur einen kurzen Stiel stehen.

Für das Okulieren benötigt man ein spezielles Okuliermesser, das auch einen Rindenlöser hat. Geübte Hobbygärtner schaffen das allerdings auch mit einem scharfen Teppichmesser. Bei der Auswahl der Veredelungspartner muss man auf eine möglichst nahe Verwandtschaft achten, so erzielt man die besten Resultate.

Zunächst schält man das Auge flach vom Edelreis, dabei hält man ihn so, dass das obere Ende auf einen zeigt. Man verwendet jeweils die Knospen im mittleren Bereich. Als nächstes entfernt man auf der Rückseite den Holzspan. Es ist wichtig dass hinter der Knospe etwas Holz übrig bleibt.

An der Unterlage bringt man jetzt einen Schnitt in Form eines T an, dabei trennt man die Rinde bis aufs Holz durch. Jetzt hebt man mit dem Rindenlöser die entstandenen Rindenlappen an.

Der Rindenspan wird nun in den Schnitt eingeschoben, dann drückt man die Flügel leicht an, der überstehende Span wird gekürzt. Als nächstes wird die Veredelung von unten nach oben mit einem Veredelungsgummi verbunden, und zwar überlappend. Jetzt muss das Auge nur noch anwachsen, dann ist die Veredelung geglückt.

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