Einen Obstbaum für den Garten aussuchen
Obstbäume gehören eigentlich in jeden Garten, denn wer nascht im Sommer nicht gerne frisches Obst? Die Auswahl an Obstbäumen ist riesengroß, es gibt nicht nur viele verschiedene Sorten, sondern auch die unterschiedlichsten Größen und Wuchsformen.
Wenn es darum geht, den richtigen Obstbaum für den eigenen Garten zu finden, dann sollten ein paar Punkte unbedingt beachtet werden.
Wo soll der Obstbaum stehen?
Zuerst muss geklärt werden, wo der neue Obstbaum stehen soll. Und schon bei diesem Punkt spielen mehrere Faktoren eine entscheidende Rolle. Natürlich kommt es in erster Linie darauf an, wie groß der Garten ist, denn je mehr Platz zur Verfügung steht, umso mehr Möglichkeiten hat man bei der Standortwahl.
Dabei ist jedoch zu beachten, wie viel Platz der jeweilige Baum braucht, denn schließlich wird er ja auch noch größer. Ein herkömmlicher Hochstamm braucht eine Fläche von rund zehn Metern rund um den Stamm.
Für eine kleine Fläche bieten sich vor allem Spindelbäume an, denn sie sind schön schmal. Ein Mittelding wäre der Halbstamm, für ihn sollte man eine Fläche von vier bis sechs Quadratmeter einplanen. Weitere Varianten sind der Viertelstammbaum und der Buschbaum.
Bei einem Hochstamm muss man sich darüber im Klaren sein, dass man erst in sieben oder acht Jahren mit einer ordentlichen Ernte rechnen kann. Bei einem Spindelbaum kann man dagegen bereits im zweiten Standjahr eine gute Ernte einfahren.
Apfelbäume stellen ganz besondere Ansprüche
Wenn es um Obstbäume geht, dann ist der Apfelbaum einer der Anspruchsvolleren, denn bei ihm muss der Standort mit viel Bedacht gewählt werden. Ein schattiger Platz ist für ihn gar nicht geeignet, er verträgt auch Kälte und Nässe nicht sehr gut.
Deshalb sollte man in einem Gebiet wohnen, in dem die Winter nicht zu streng ausfallen. Der Boden sollte sehr tiefgründig und möglichst auch lehmig sein. Natürlich gedeiht der Apfelbaum auch an weniger günstigen Standorten, allerdings kann sich das auf den Ertrag negativ auswirken.
Was möchte man mit den Früchten anfangen?
Wenn es um die Auswahl des Obstbaumes geht, sollte man auch vorab überlegen, was man später mit den Früchten hauptsächlich machen möchte. Möchte man die Früchte vorwiegend essen, oder sollen sie zu Saft verarbeitet werden?
Äpfel werden ja erst im Spätsommer/Herbst reif, wenn man jedoch schon mitten im Sommer Äpfel aus dem eigenen Garten genießen möchte, dann ist die Sorte „Piros“ besonders gut geeignet.
Der „Klarapfel“ eignet sich in diesem Fall gar nicht, denn die Früchte sind zu diesem Zeitpunkt noch sehr sauer, und das Fruchtfleisch wird auch ganz schnell trocken und weich.
Falls man auch Saft oder Most herstellen möchte, dann ist zum Beispiel der „Luikenapfel“ besonders gut geeignet. Um guten Birnenmost zu erhalten, kann die Sorte „Champagner-Bratbirne“ empfohlen werden.
Der Pflegeaufwand für den Baum
Ein Garten macht Arbeit, das ist vollkommen klar. Doch schon bei der Auswahl der Pflanzen kann es sich entscheiden, wie viel Arbeit man sich aufhalst. So ist es zum Beispiel wichtig, dass man robuste und gesunde Bäume auswählt.
Es gibt Sorten, die wesentlich anfälliger für Krankheiten und Schädlinge sind als andere. Der „Dülmener Herbstrosenapfel“ ist zum Beispiel eine sehr alte Obstsorte, und wird eher selten von Pilzen befallen.
Ebenso robust und widerstandsfähig ist die Apfelsorte „Topaz“, bei den Kirschen sollte man „Lapins“ und „Büttners Rote Knorpel“ bevorzugen. Bei letzterer handelt es sich um eine ältere Sorte, doch die modernen Sorten wie „Lapins“ sind selbstbefruchtend, so dass der Kirschbaum auch solo im Garten stehen kann.
Es ist auch logisch, dass der Pflegeaufwand bei großen Obstbäumen größer ist. Zum Ernten muss man auf eine Leiter steigen, und die Ernte fällt auch entsprechend größer aus. Außerdem müssen die Obstbäume ja auch regelmäßig geschnitten werden, das ist bei einem kleineren Baum natürlich auch weniger aufwändig.
Auch bei eher exotischen Obstsorten kann der Pflegeaufwand höher sein, denn schließlich sind sie auch ein anderes Klima gewöhnt.
Die Obstsortenwahl ist das A und O des erfolgreichen Pomologen oder Obstgärtners. Weit über 1.600 Sorten stehen dem Interessierten zur Auswahl. Die besten deutschen Bücher über Obstsorten wurden u.a. von Diel, Gaucher, Krümmel, Lauche, Lucas, Oberdieck verfasst. Wer sich über diese Bücher und das Thema Obstsortenwahl im Internet schlau mchen will, findet eine hervorragende Seite Beim BUND Lemgo: http://www.obstsortendatenbank.de/