Wein im Garten anbauen
Der Weinbau hat eine Jahrtausende lange Tradition, im Iran hat man eine Kelteranlage aus der Zeit vor über 7.000 Jahren entdeckt. Vor rund 5.000 Jahren entdeckten die alten Ägypter den Weinbau dann auch für sich. Über die Griechen und die Römer gelangte die Tradition dann nach Europa, an der Mosel baut man seit 100 n. Ch. Wein an.
Mittlerweile ist es sogar möglich, Wein im eigenen Garten anzubauen, es kommt hier vor allem auf die Auswahl der richtigen Sorten an. Wenn man nicht gerade in einem Weinbaugebiet wohnt, dann kann man natürlich nicht mit einer Ernte wie im warmen Süden rechnen.
Wein braucht viel Sonne und einen durchlässigen Boden
Doch die Weinreben dienen in vielen Gärten nicht der eigenen Verköstigung, sondern sie eignen sich auch wunderbar zur Begrünung von Hauswänden, einer Pergola oder eins Gartenzauns. Am besten kauft man die Pflanzen direkt bei einer Rebschule, oder man bestellt sich in einem spezialisierten Online-Shop.
Im Frühjahr bekommt man die Weinreben wurzelnackt, ansonsten in einem Topf. Der Boden sollte gut durchlässig und reich an Humus sein, am besten geeignet ist ein sonniger Standort, an dem die Reben ab Mittag von der Sonnen profitieren können.
Der Boden muss an der Oberfläche frei von Steinen sein, die oberste Schicht sollte aus guter Muttererde bestehen. Die Erde muss stets gut gelockert sein, auf die Wurzeln darf kein Druck ausgeübt werden, Staunässe vertragen Weinreben überhaupt nicht.
Im März sollten die Triebe des Vorjahres, die später die Früchte tragen, zurückgeschnitten werden. Pro Quadratmeter sollten nicht mehr als 20 Augen stehen bleiben, bei älteren Pflanzen muss man immer wieder auslichten und Wasserschosse ausbrechen.
Im Sommer oder im Herbst erfolgt dann der Laubschnitt, damit die Trauben ausreichend Luft und Licht bekommen. Vögel und Insekten vergreifen sich gerne an den Weintrauben, deshalb macht ein dichtes Schutznetz Sinn.
Es gibt viele verschiedene Methoden der Erziehung
Zu den häufigsten Schädlingen gehören Spinnmilben, Rebläuse und Traubenwickler. Deshalb sollte man die Pflanzen regelmäßig auf Befall kontrollieren und frühzeitig einschreiten. Einen Mangel an Kalum erkennt man an Blattverfärbungen in den Sommermonaten, auch Magnesiummangel kann vorkommen, eine Bodenanalyse ist sinnvoll.
Wo und auf welche Weise man Wein im Garten anbaut, hängt in erster Linie vom zur Verfügung stehenden Platz ab. Anfängern ist vor allem die so genannte Girlanden-Erziehung ans Herz zu legen, eine Anleitung findet man zum Beispiel auf fassadengruen.de.
Für den Anbau im Garten eignen sich vor allem die weißen Sorten Angela, Arkadia, Frumosa alba, Lakemont Seedless, Lilla, Himrod, Palatina, Romulus, Suzi und Pölöskei Muskotaly. Bei den roten Sorten sind es Mitschurinski, Kodrianka, Königliche Ester, Rondo, Vanessa, Venus und Muscat bleu.
Foto: © Martin Schlecht – Fotolia.com
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