Den Rasen im Herbst kalken

Die Grünflächen in den Gärten gehen jetzt bald in ihre wohlverdiente Winterruhe, um uns dann im nächsten Frühjahr wieder in sattem Grün zur Verfügung zu stehen. Doch jetzt im Herbst können wir dem Rasen noch etwas Gutes tun.

Vor dem Kalken wird der Rasen am besten gemäht und vertikutiert © Horticulture - Fotolia.com

Vor dem Kalken wird der Rasen am besten gemäht und vertikutiert © Horticulture – Fotolia.com

Wann der richtige Zeitpunkt zum Kalken ist, darüber streiten sich bis heute sogar die Fachleute. Die meisten bevorzugen den Winter, doch im Grunde kann man zu jedem Zeitpunkt im Jahr düngen, eben auch jetzt im Herbst.

Warum sollten Rasenflächen gekalkt werden?

Das Gras braucht einen nicht zu sauren Boden, der ideale pH-Wert liegt zwischen 5,5 und 6,0, bei sehr schweren Böden auch etwas höher. Nur wenn dieser Wert gegeben ist, können die Gräser Nährstoffe aus dem Boden optimal aufnehmen, und nur so gedeihen sie auch richtig.

Wenn es zu Mangelerscheinungen kommt, dann macht sich das an einer Beeinträchtigung der Optik bemerkbar. Durch eine Kalkgabe kann man den pH-Wert verbessern und dem Gras die Nährstoffe somit wieder zugänglich machen, außerdem wird das Bodenleben gefördert.

Woran erkennt man einen zu sauren Boden?

Eine starke Vermoosung der Grünflächen ist das deutlichste Anzeichen für einen zu niedrigen pH-Wert. Ein starker Bewuchs mit Klee deutet auf das Gegenteil hin, nämlich dass der pH-Wert zu hoch ist. Wirklich Aufschluss gibt jedoch nur eine Bodenanalyse mittels eines speziellen pH-Tests.

Man sollte die Rasenflächen nicht einfach so kalken, denn für das vermehrte Wachstum von Moos kann auch ein zu dichter Boden, Staunässe, die Lage im Schatten oder zu tiefes und zu seltenes Mähen verantwortlich sein. Man sollte etwa alle drei Jahre den pH-Wert des Bodens prüfen und dann entsprechend die Düngung darauf abstimmen.

Welche Menge an Kalk wird benötigt?

Wie viel Kalk auf den Grünflächen ausgebracht wird, das richtet sich nach dem individuellen pH-Wert und der Zusammensetzung des Bodens. Hier ein paar Richtwerte:

  • Leichter Boden mit Sand oder lehmigem Sand: pH-Wert unter 5,3 = 150 bis 200 g Kalk/qm, pH-Wert 5,3 bis 5,7 = 120 bis 180 g Kalk/qm
  • Mittlerer Boden mit sandigem oder schwerem Lehm: pH-Wert unter 5,7 = 300 bis 400 g Kalk/qm, pH-Wert 5,7 bis 6,5 = 180 bis 250 g Kalk/qm
  • Schwerer Boden aus Lehm/Ton: pH-Wert unter 6,3 = 400 g Kalk/qm, pH-Wert 6,3 bis 6,9 = 250 bis 350 g Kalk/qm

Wie und womit wird der Rasen gekalkt?

Es gibt im Handel eine Menge an Kalk-Produkten, am besten verwendet man jedoch Kohlensauren Kalk (CaCO3), es gibt aber auch spezielle Produkte für den Rasen, auch diese kann man zum Kalken verwenden. Gar nicht für den Garten geeignet sind dagegen Löschkalk oder Branntkalk.

Am besten mäht und vertikutiert man den Rasen vorher, damit der Kalk auch optimal in den Boden eindringen kann. Durch das Vertikutieren werden Verfilzungen und Moos weitgehend entfernt, so wird der Rasen auch wieder besser belüftet.

Bei einer kleineren Grünfläche kann man den Kalk einfach mit der Hand ausstreuen, dabei sollte man unbedingt Handschuhe tragen. Sollte es sich um größere Flächen handeln, dann ist ein Streuwagen zu empfehlen, mit diesem lässt sich der Kalk auch viel gleichmäßiger verteilen.

Nach dem Kalken wird der Rasen noch bewässert, so dass der Kalk ins Erdreich gespült wird. Jetzt sollte man die Grünfläche in Ruhe lassen und nicht betreten, deshalb ist gerade die Zeit kurz vor dem Winter wunderbar für das Kalken geeignet.

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