Die Kirschessigfliege richtig bekämpfen

Im Garten muss man mit vielen verschiedenen Schädlingen rechnen, die sich vor allem an Obst und Gemüse vergreifen und den Ernteertrag deutlich schmälern können. Im schlimmsten Fall geht der Schaden so weit, dass komplette Pflanzen durch den Befall eingehen.

Leider haben wir es nicht mehr nur mit den allseits bekannten Schädlingen zu tun, auch immer mehr Exoten tummeln sich in heimischen Gärten. Einer davon ist die Kirschessigfliege, die jedoch nicht nur an Kirschbäumen Schaden anrichtet.

Hartnäckiger Schädling stammt aus Asien

Ursprünglich stammt die Kirschessigfliege aus den südöstlichen Gebieten Asiens. Vor einigen Jahren tauchte sie dann auch in den USA und in Europa erstmals auf. Zunächst wurde sie in großen Obstanbaugebieten in Frankreich, Italien und Spanien entdeckt, 2011 sichtete man sie dann auch in Deutschland.

In den Anbaugebieten war der Schaden enorm, es waren Ernteverluste von bis zu 60 Prozent zu verzeichnen. Essigfliegen sind auch hierzulande schon lange bekannt, allerdings vergreifen sich die anderen Arten ausschließlich an überreifem Obst, das fast schon gärt, daher auch der Name.

Die Weibchen der Kirschessigfliege legen ihre Eier jedoch überwiegen in weichen, roten Früchten ab, neben den Kirschen werden vor allem Brombeeren und Himbeeren bevorzugt. Doch die Kischessigfliege macht sich inzwischen auch vermehrt an Heidelbeeren, Aprikosen, Pfirsichen und Weintrauben zu schaffen.

Die Vermehrung schreitet rasend schnell voran, denn die Weibchen können jeden Tag bis zu 16 Eier legen, nach spätestens 14 Tagen schlüpfen dann schon die Maden. Das befallene Obst fällt in wenigen Tagen in sich zusammen und verdirbt dann schließlich.

Wie kann man die Kirschessigfliege effektiv bekämpfen?

Die Bekämpfung der Kirschessigfliege ist nicht ganz einfach, schließlich ist sie bei uns auch erst seit einigen Jahren bekannt. Insektizide kommen kaum in Frage, denn es wird schließlich nur reifest Obst befallen, so dass man Chemie nicht mehr kurz vor der Ernte versprühen kann, wenn das Obst noch verzehrt werden soll.

In Asien halten natürliche Feinde den Schädling in Schach, hierzulande könnten Schlupfwespen eventuelle diese Aufgabe übernehmen. Momentan kann man eigentlich nur Fangfallen aufhängen und befallene Früchte schnellstmöglich eliminieren.

Im Garten kann man die Fliegen mit einem biologischen Lockstoff und mit Hilfe von Fallen abfangen. In einen Becher füllt man eine spezielle Köderflüssigkeit, verschlossen wird der Behälter dann mit Alufolie, in welche man mehrere kleine Löcher macht.

Im Handel bekommt man auch Steckhalterungen oder Hängebügel, damit man die Fallen in den Gehölzen platzieren kann. Wichtig ist auch ein kleines Regenschutzdach als Abdeckung. Die Fallen werden im Abstand von etwa zwei Metern in den Obstgehölzen angebracht, alle drei Wochen müssen sie ausgewechselt werden.

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